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9.10. + 10.10.
Fr, Sa
20:00


Karten EUR 12 / 8 erm
  songs at a table
Szenen für Sopran – Uraufführungen von Brass, Reiserer, Sora, Stammberger, Weidner und ein Werk von Stiegler

Irene Kurka Sopran

Die Ausgangssituation: eine Frau und ein Tisch. Was passiert? Diese Situation bietet unendliche viele Möglichkeiten und Assoziationen für Komponisten und Interpretin. Fünf Münchener Komponisten haben neue „Tisch Stücke“ mit wunderbaren Ideen für die Sopranistin Irene Kurka geschrieben: sie wird singen, sprechen, mit Alltags- und Küchengegenständen den Tisch bespielen, ein Tischgebet abhalten, den Tisch als Schlagwerk einsetzen, einen Samplertisch bedienen und von Elektronik umgeben sein.

 

 
    Nikolaus Brass (*1949) „to day” Szene für Sopran, UA

Christoph Reiserer
(*1966) „news” für Sängerin und Samplertisch, UA

Tom Sora
(*1956) „Hey, Kellner, bring mir einen Schweinebraten!” für Sopran und Schlagzeug, UA

Norbert R. Stammberger
(*1958) „Imaginärer Tisch” für Sopran und Tonband, UA

Thomas Stiegler
(*1966) „Treibgut IV“, Text Unica Zürn

Bernhard Weidner
(*1965) „Tischgebet” für Sopran und Tisch, Text Sybille Neuhaus, UA

 
         
   

IRENE KURKA entwickelt mit großer Courage raumfüllende Programme für Sopran Solo. Kraftvoll und weich zugleich entfaltet sie ihre klare Stimme, mal majestätische Präsenz ausstrahlend, mal risikofreudig zerbrechlich agierend. In ihren lebendigen Interpretationen experimentiert Irene Kurka mit immer neuen Konzertformen zeitgenössischer und klassischer Kompositionen und ist in der zeitgenössischen Musik eine international gefragte Sängerin im Konzert und auf der Bühne. Zahlreiche Komponisten (unter anderem Eggert, Corbett, Weeks, Muntendorf, Pisaro, Kampe, Seither, Beuger, Brass und Frey) schreiben und widmen ihr Stücke, nicht zuletzt für CD- und Rundfunkaufnahmen. Mittlerweile hat sie über 150 Uraufführungen gesungen.
Seit einigen Jahren beschäftigt sich Irene Kurka intensiv mit dem Repertoire und Konzerten für Stimme Solo (unter anderem Hildegard von Bingen, Nono, Berio, Cage, Lucier, Beuger, Bauckholt und Brass). Ihre 2012 veröffentlichte CD mit Lieder von Hildegard von Bingen und John Cage (Koproduktion mit dem Label Wandelweiser und dem Bayerischen Rundfunk) erntete in der Fachpresse begeisterte Kritiken. Ihr Solo-Programm „Beten“ sang sie nach der erfolgreichen Präsentation beim Huddersfield Contemporary Music Festival 2013 auf Einladung des Festivalleiters Graham McKenzie auch beim hcmf//@ l'Auditori in Barcelona. 2015 erschien die CD „Beten.Prayer“.
Im musiktheatralischen Bereich arbeitet die Sängerin seit 2008 mit der Komponistin Christina C. Messner zusammen, mit der sie szenische Miniaturen über das Leben von Simone de Beauvoir und das von der Choreographin Suna Göncü inszenierte Solo „Salome-Extrakté“ (uraufgeführt 2012 in der Tonhalle Düsseldorf) entwickelte. 2014 sang sie die Rolle der Autorin in Messners „Love Songs for Heim@t“ in Köln. Mit den Komponisten Beuger, Brass und Houben konzipierte sie einen Abend mit 3 Solo-Opern, der 2012 in München, Düsseldorf und am Theater Dortmund aufgeführt wurde.
Irene Kurka singt unter anderem mit den Ensembles e-mex, musikFabrik, notabu, Modern Art Ensemble, Wandelweiser, Klangkonzepte, chronophonie, Schlagquartett Köln, Ensemble Garage, Neue Düsseldorfer Hofmusik, socell 21 und SOPRAKKORDEON. Als Solistin war sie unter anderem zu Gast bei: Tonhalle Düsseldorf, Kölner Philharmonie, Huddersfield Contemporary Music Festival, L’auditori Barcelona, Theater Dortmund, Festival Mecklenburg-Vorpommern, Ungarischer Rundfunk Budapest, Posener Frühling, MOMENTSMUSICAUX AARAU, Hydra Festival Boston, Acht Brücken Festival Köln, Festival Muziek Biennale Niederrhein, Theater Osnabrück, A.DEvantgarde-Festival München, Trier OPENING, Kunst Station Sankt Peter Köln, Ensemblia Mönchengladbach, Randspiele Berlin-Zepernick, Oberstdorfer Musiksommer, Greifswalder Bachwoche, Fränkischer Sommer, Neuburger Kammeroper, Bayreuther Barock.
Ihr Gesangsstudium absolvierte die Sopranistin an der Musikhochschule München, Southern Methodist University Dallas/USA und der University of British Columbia, Vancouver/Kanada. Sie wurde mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet. 2013 erhielt sie den Wolfram-von-Eschenbach-Förderpreis des Bezirkes Mittelfranken, 2014 den Förderpreis für Musik der Stadt Düsseldorf.

> www.irenekurka.de

   
         
    NIKOLAUS BRASS (*1949, Lindau) komponiert Kammer-, Orchester- und szenische Musik, zuletzt "Sommertag", Kammermusiktheater im Raum (Schwere Reiter 2014 in Rahmen der Münchner Biennale für neues Musiktheater). Für den ARD-Wettbewerb 2016 schreibt er das Wettbewerbsstück für Streichquartett. Im Dezember 2016 neues Stück für die musica viva: „Der goldene Steig“ für Sopran und Orchester. Brass ist Mitglied der Bayerischen Akademie der schönen Künste.
Das Projekt „songs at a table" ist auf Anregung von Irene Kurka entstanden UND „to day“ ist für sie geschrieben. Mit ihr hat Nikolaus Brass zuletzt realisiert: „Zungenreden“ für Sopran und Orgel (Kunststation St. Peter, Köln, 5. 10. 2015), CD u. a. mit „5 Benediktionen“, (edition Wandelweiser 2015), „Dialoghi d' amore IX“ für Sopran und Kontrabass im Rahmen von: „Das Innere des Äußeren“ (Schwere Reiter 2012, Düsseldorf und Theater Dortmund 2013).
„to day“: Eine Frau am Tisch. Die Zeitung von heute, von gestern, von morgen. I feel so bad. Requisiten: Ein Tisch, ein Stuhl, ein Stapel Tages- und Wochenzeitungen, ein gestimmtes Glas, eine Flasche Wasser, ein Trinkglas, ein Bleistift. Wir ordnen das Leben in Morgen, Mittag und Abend, in Auftritt und Abgang. Dazwischen das immer. Von dem wir uns ein Bild machen, einmal so und einmal so.

> www.nikolausbrass.net
   
         
    CHRISTOPH REISERER (*1966, Wasserburg am Inn) studierte Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Philosophie in München und Berlin. Seit 1998 entstanden verschiedene Performanceprojekte wie „up & down“ (2001 im Deutschen Museum), „so far“ (2003 als Artist-in-Residence am CCA in Glasgow) und „fluX 2008“ zum 850. Stadtjubiläum Münchens. In den vergangenen Jahren folgten mehr und mehr Arbeiten in Kombination mit Video und Elektronik, darunter „U-Musik“ (2006 in Münchner U-Bahnhöfen), die Konzertinstallation „some work“ (2010 im Museum Villa Stuck) und „tunnel ende“ (2010 bei den Klangspuren Schwaz) und Musiktheaterprojekte wie „Die Nacht des Brokers“ (2010) und „President Jekyll“ (2012). Er erhielt verschiedene Preise und Stipendien, darunter 1997 einen zweiten Preis beim Leipziger Improvisationswettbewerb und 2009 den Förderpreis für Musik der Landeshauptstadt München.
„news“ ist eine Performance für eine zeitungslesende Sängerin an einem Tisch, der Klänge speichert und wiedergibt. Der Tisch schafft so eine klangliche Grundsituation, die die Performerin mit ihren Aktionen am Tisch beeinflusst und auf ihre gesungenen Zeitungszitate abstimmt.

> www.christophreiserer.net
   
         
    Der Komponist, Musiktheoretiker und bildende Künstler TOM SORA (*1956, Bukarest) studierte Musiktheorie, Orgel und Klavierpädagogik an den Musikhochschulen in Stuttgart, München und Bukarest. Zwischen 1990 und 2002 war Sora, neben seinen Tätigkeiten als Komponist und Musiktheoretiker auch als bildender Künstler tätig. 2004 promovierte Sora an der Universität Paris-1/Sorbonne im Fach Ästhetik. Nach seiner Promotion arbeitete er weiter an seiner Forschung. Seine Schwerpunkte waren die Musiktheorie der Musik des 20. Jahrhunderts, die politische Philosophie und die Ästhetik. Sora komponiert für Solo-, Ensemble- und Orchesterbesetzungen. Er verwendet in seinen Kompositionen auch das Medium Elektronik, sowie mechanische Instrumente.
Soras Komposition „Hey, Kellner, bring mir einen Schweinebraten!” ist untertitelt „ein Fragment“, Das bedeutet, dass die Komposition noch stark erweitert wird, dass aber der bereits bestehende Teil eine formale Geschlossenheit aufweist und als Ganzes zu sehen ist, auch der Text befindet sich im Stadium des work in progress.

> www.tomsora.com
   
         
    NORBERT R. STAMMBERGER (* 1958, Coburg), Saxophonist, freischaffender Komponist, Master of Arts in Philosophie, Gründer des GNU-Platten und Publishing München. Solokünstler, Komponist und Improvisator in Europa und weltweit unter anderem mit Belgrad Radio Symphony Orchestra, Rundfunkorchester München, Ensemble Mambo Varèse, Torino Blackout, Tribal Error; Japantour 2015 mit Stammberger, Pultz Melbye Tavil Trio; Neuestes Projekt das Stammberger Okuda Duo mit Rieko Okuda (JP). Seit 2001 Europatournee mit dem Projekt „Neue Musik in alten Räumen", seit 2012 „KlangBuero“ (SoundOffice).
Künstlerische Zusammenarbeit in früheren Zeiten mit Allen Ginsberg, Mal Waldron, Fred Frith, Ernst Fuchs, Hans Werner Henze, Peter Brötzmann, Chris Karrer, Amon Düül II, Popol Vuh and Embryo. CDs mit Poem I-X, Norbert R. Stammberger – Ensembleworks, Torino Blackout, re-recordings & artworks. Choo Choo Aero Big Band, Unternehemen Kobra, Cora Frost „So blau“, Ernst Fuchs „Das Feuer der Lilie“.
   
         
    THOMAS STIEGLER (*1966, Meschede/Sauerland). 1987-93 Medizinstudium in Köln, Freiburg und Frankfurt/Main.
Seit 1994 als Assistenzarzt, seit 2001 als Oberarzt im Klinikum Offenbach (Innere Medizin/Nephrologie) tätig, lebt in Frankfurt/Main.
1991-93 Kompositionsstudium in Freiburg bei Emmanuel Nunes und Mathias Spahlinger. 1997 1. Preis beim Internationalen Kompositionswettbewerb Boswil für „quasi una fantasia“. 2007 Portrait-CD in der Auswahlreihe des Deutschen Musikrats, 1. Preis beim Ensemblia-Wettbewerb Mönchengladbach für „Und.Ging.Außen.Vorüber.IV“. Seiner Komposition „Treibgut IV“ liegt ein Text von Unica Zürn zugrunde, ein Anagramm über „Wir lieben den Tod“.
   
         
    BERNHARD WEIDNER (*1965, München) studierte nach musikalischen Anfängen als Rockgitarrist Komposition bei Bertold Hummel und Heinz Winbeck an der Hochschule für Musik in Würzburg. Weidner schreibt für die unterschiedlichsten Genres, wobei die Erkundung des eigenen inneren Klangerlebens stets im Zentrum seines Komponierens steht. In vielen seiner Stücke nimmt er – als Ausdruck des Respekts und der Nähe – bewusst Bezug auf Werke der musikalischen Tradition. Ebenso spielen für Weidner beim Komponieren außermusikalische Bezüge, insbesondere literarische Vorlagen, immer wieder eine große Rolle. So basiert sein 2105 für Irene Kurka geschriebenes und von ihr nun uraufgeführtes „Tischgebet“ auf einem Text von Sybille Neuhaus.    
         
    Karten zu EUR 12 und 8 (erm) unter reservierung@schwerereiter.de
oder 089 / 21898226
und an der Abendkasse
Vorverkauf über > München Ticket

   
         
    ein Projekt von Irene Kurka in Kooperation mit Schwere Reiter MUSIK, gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
   
         
      Copyright © 2008 - 2015 – Schwere Reiter MUSIK / Kunstbahnsteig
update 4.7.2015